F BMA und H Gefahr 1 Gewerbepark Ried

Datum: 19.05.2016

Einsatzort: Gewerbepark Ried

Beteiligte Feuerwehren: Freiwillige Feuerwehren Riedstadt Wolfskehlen, Goddelau, Leeheim; Nauheim

Einsatzbeginn/-ende: 03:59h - 12:15h

Von: Freiwillige Feuerwehr Wolfskehlen

Bericht

In den frühen Morgenstunden des 19.05.2016 wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehren Wolfskehlen und Leeheim um 03.59 Uhr über Sirene und Funkmeldeempfänger geweckt. Gemeldet war die Auslösung einer Brandmeldeanlage (BMA) in einem Logistikzentrum im Gewerbepark Ried.

Lage vor Ort
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war das Gebäude bereits evakuiert, die Mitarbeiter befanden sich an den Sammelplätzen. Die BMA zeigte auf, dass in der Kältezentrale ein Ammoniakmelder ausgelöst hatte.

Erkundung
Eine Erkundung der Melderlinie durch einen Atemschutztrupp und den Einsatzleiter ergab zunächst kein genaues Bild, da kein Ammoniakaustritt festgestellt werden konnte. Ein Rücksetzen der BMA war auch nicht möglich, der Alarm ertönte erneut. Nach genauerer Analyse ergab sich, dass die gesamte Ammoniakmeldeanlage durch einen techn. Defekt stromlos war und daher ein Alarm ausgelöst wurde.

Maßnahmen
Nach mehreren Telefonaten und Absprachen vor Ort wurde ein Kältetechniker herbeigerufen, der allerdings mehrere Stunden Anfahrt vor sich hatte. So vereinbarte man mit dem Betriebsleiter vor Ort, dass eine Löschgruppe der FF Wolfskehlen mit dem HLF 20 bis zum Eintreffen des Technikers vor Ort bleiben sollte, da die BMA nicht in Betrieb genommen werden konnte. Durch regelmäßige Kontrollgänge der Einsatzkräfte wurde der Brandschutz sichergestellt und der Werksbetrieb konnte weiterlaufen. Die restlichen Einsatzkräfte rückten gegen 5.30 Uhr ab.

Neue Gefahrenlage – zweiter Alarm
Gegen 06.20 Uhr stellte ein Trupp im Bereich der Kältezentrale plötzlich einen starken Ammoniakgeruch bzw. –austritt fest. Die Gruppe forderte die Mitarbeiter erneut zum Verlassen des Gebäudes auf, löste die BMA manuell aus und ließ über die Leitstelle in Groß-Gerau die Feuerwehren Wolfskehlen, Goddelau und Leeheim erneut über Vollalarm alarmieren. Die Leitstelle stufte die Lage nach H-Gefahr1 ein und alarmierte zusätzlich die Gefahrstoffmesskomponente des Gefahrenabwehrzuges aus Nauheim, den Fachberater GABC, den Brandschutzaufsichtsdienst Groß-Gerau sowie das DRK.

Maßnahmen
Nach Eintreffen der Einsatzkräfte wurden sofort Ammoniak-Konzentrationsmessungen im Gebäude vorgenommen und Belüftungsmaßnahmen eingeleitet. Mittlerweile war auch der Kältetechniker vor Ort eingetroffen und ortete die undichte Stelle. Schnell war der Ammoniakaustritt gestoppt, doch die Meldeanlage war immer noch nicht betriebsbereit! Da eine komplexe technische Störung vorlag wurden weitere Fachfirmen hinzugerufen um diese zu beheben. Wie schon beim ersten Einsatz blieb eine Gruppe mit dem HLF 20 vor Ort bis die Anlage betriebsbereit war. Die restlichen Einsatzkräfte rückten gegen 7.30 Uhr zurück in die Feuerwehrhäuser. Für die meisten Einsatzkräfte begann nun der „normale“ Arbeitstag.

Einsatzende für die verbliebene Gruppe vor Ort war gegen 12.15 Uhr. Zeitweise waren über 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und DRK vor Ort.