Praktische Übung zur Technischen Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall

Meldung von:  Freiwillige Feuerwehr Wolfskehlen

Im Rahmen der praktischen Übungen über die Frühlings- und Sommermonate stand mitte Mai eine intensiv vorbereitete Übung mit dem vorhandenen hydraulischen Rettungsgerät an. „Schere und Spreizer“ finden vor allem bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen Ihren Einsatz. Aber auch bei anderen Einsätzen wie z.B. verschütteten Personen oder auch beim ICE-Unglück 2006 kamen die Gerätschaften schon zum Einsatz.

   

Verantwortlich für die Übungsvorbereitung waren Jens Funk, Björn Ewald und Jens Ritter. Schon eine Übung zuvor war die technische Ausrüstung und Gerätschaften Gegenstand des Unterrichts, da allerdings noch „trocken“. Nun galt es die erlernten Handgriffe in die Tat umzusetzen.

 

Nach kurzer Information am Feuerwehrhaus besetzten die Wehrleute die 3 Fahrzeuge und wurden zum Einsatzort in der Ringstraße (Montags) und zum Marktplatz (Dienstags) gerufen.

 

Vor Ort gilt es für den Einsatzleiter zunächst die Lage zu erkunden, die Verkehrsabsicherung umzusetzen und dann Rettungsmaßnahmen einzuleiten. „Das Szenario mit mehreren eingeklemmten Dummys und einem auf dem Dach liegenden brennenden Auto ist knifflig“, erläutern die Übungsleiter. „Hier gibt es keine Patentrezepte zur Befreiung der Personen, da die bei einem Aufprall auftretenden Kräfte immer anders wirken können“. In der Realität geschieht jeder Handgriff in Abstimmung mit dem Notarzt, der die Personen ständig betreut und im Blick hat. Die Übungen sind wichtig, um verschiedene Wege der Personenrettung und Öffnung der Wracks zu testen. Außerdem muß natürlich jeder Handgriff bei der Gerätebedienung sitzen.

 

„Bei einem solchen Unfall wäre in Riedstadt sofort eine zweite Feuerwehr mit einem weiteren Rettungssatz dabei“ erläutert Wehrführer Bernd Bergner bei der Nachbesprechung die Umsetzung in einem Realfall. Bergner war mit den Arbeiten der Einsatzkräfte und der Übungsvorbereitung sehr zufrieden. „Vor allem der Umgang mit den komplexen technischen Geräten, ein Auge für die Bauteile, die sich bei einem Unfall verformen können, Ansatzpunkte für das Rettungsgerät und auch die Sicherung der bearbeiteten Teile sind enorm wichtig für den Einsatz“.

 

Die Fahrzeuge auf den Straßen verändern sich immer weiter.

 

Die immer sicherer werdenden Fahrzeuge sind natürlich gut für die Insassen, bieten aber auch Schwierigkeiten für die Rettungskräfte nach einem Unfall. Gehärtete Seitenstreben oder nicht ausgelöste Airbags sind Hindernisse und Gefahrenquellen für Opfer und Retter. Viele interessierte Mitbürger versammelten sich während der Übung im sicheren Abstand um das Geschehen. Alle waren erstaunt über den Ablauf und mit welchem Gerät die Feuerwehr heute arbeitet.

 

Der herzliche Dank der Wolfskehler Feuerwehr gilt der Firma Auto Brust für die Bereitstellung von 2 Altfahrzeugen als Übungsobjekten und der Familie Brodhecker vom Reiterhof Burghof für die Bereitstellung des großen Traktors mit Frontlader und deren Mitarbeiter Timo Seiler zum Aufbau der Übungsszenarios.