Kohlenmonoxid, die unsichtbare Gefahr!

 

Immer öfter hört man in den Nachrichten von Kohlenmnoxid-Vergiftungen, oft mit tödlichem Ausgang. Erst kürzlich starben 6 Jugendliche in Unterfranken auf diese tragische Weise. Aber was ist Kohlenmonoxid, und wie kann man sich davor schützen?


Oft ist bei einer Kohlenmonoxid-Vergiftung auch umgangssprachlich von einer "Rauchvergiftung" die Rede, z.B bei einem Wohnungsbrand, bei dem Personen die giftigen Brandgase eingeatmet haben. Hier trügt aber der Schein, dass lediglich der dunkle Qualm giftig ist. Kohlenmonoxid (CO) ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Ein vollkommen geruchs-, farb- und geschmackloses Gas, welches bei einer unvollständigen Verbrennung ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr entsteht. Damit nicht nur bei einem Zimmerbrand, sondern auch bei einem technischen Defekt an einer Heizung oder auch bei einem Kaminfeuer entstehen kann. Auch ein Holzkohlegrill, der in geschlossenen Räumen betrieben wird, kann zu einer hohen Konzentration von Kohlenmonoxid in der Atemluft führen und Menschen und Tiere so in Gefahr bringen.


Da Kohlenmonoxid sich im Gegensatz zu Sauerstoff etwa 250- bis 325-mal stärker an das Hämoglobin in unserem Blut bindet, unterbindet es damit den Sauerstofftransport in unserem Körper. Es kommt zu einer Sauerstoffunterversorgung der Organe. Also wie kann man sich davor schützen?


Kohlenmonoxid ist nahezu gleich schwer wie unsere Atemluft. Bei einem normal funktionierendem Kaminofen oder der Gasheizung sorgt die Thermik in der Regel dafür, dass das entstandene Kohlenmonoxid mit den warmen Abgasen im Kamin aufsteigt und so nicht in unsere Atemluft gelangt. Sollte dieser "Kamineffekt" aus unterschiedlichste Gründe nicht funktionieren, die Abgase also nicht abziehen, verbreitet es sich in der Atemluft. Ein Anzeichen für eine Vergiftung können bei geringeren Konzentrationen Übelkeit, plötzliche Kopfschmerzen und Schwindel sein. Bei stärkeren Konzentrationen können wenige Atemzüge aber auch schnell zu einer Bewusstlosigkeit führen.

Der Deutsche Feuerwehrverband gibt folgende Handlungshinweise:

  • Achten Sie beim Betrieb von Shisha-Pfeifen oder ähnlichen Geräten auf ausreichende Belüftung. Grillen Sie nie in geschlossenen Räumen – dies gilt auch für das Abkühlen der Kohle!
  • Nehmen Sie beim Betrieb von Verbrennungsöfen oder gasbetriebenen Geräten plötzlich auftretende Kopfschmerzen ernst – sie sind ein erstes Anzeichen für eine mögliche Vergiftung. Begleitet werden sie unter Umständen von Bewusstseinseintrübung.
  • Beim Verdacht des Auftretens von Kohlenmonoxid verlassen Sie sofort den betroffenen Raum. Sofern möglich, sollte man die Fenster öffnen, um zu lüften.
  • Wenn es Ihnen ohne Eigengefährdung möglich ist, schalten Sie das möglicherweise verursachende Gerät aus oder entfernen den Auslöser aus der Wohnung.
  • Alarmieren Sie im Verdachtsfall Feuerwehr und Rettungsdienst über die europaweit gültige Notrufnummer 112!

Nicht nur umsichtiges Handeln, sondern auch Vorsorge können dazu beitragen, Unfälle zu verhindern:

Ein wichtiger Beitrag zur Prävention ist die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage zum Beispiel durch den Schornsteinfeger. Diese ist ein Mal pro Jahr Pflicht. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob ein Lüftungskanal blockiert wird und die Heizgase oder Abgase daher nicht einwandfrei abziehen. Dies kann auch durch Vogelnester verursacht werden.

  • Verwenden Sie die Anlagen sachgemäß. Bei Etagenheizungen sind die Lüftungsschlitze der jeweiligen Türen der Gasthermen frei zu halten und nicht zu verstellen, sonst erhält die Anlage zu wenig Sauerstoff.
  • Es gibt mittlerweile Rauchmelder, die auch vor der Freisetzung von Kohlenmonoxid warnen. Sinnvoll ist die Installation eines solchen Gerätes in der Nähe der Gastherme. Erhältlich sind diese speziellen CO-Melder im Fachhandel – unter anderem im Versandhaus des Deutschen Feuerwehrverbandes unter www.feuerwehrversand.de.

 

Qelle: www.feuerwehrverband.de